Australien
23.9.-8.11.2007
Reisetagebuch
Susanna Wampfler
23.9.2007
Mitten am Sonntag Nachmittag bringen uns Simon und Daniela zum Bahnhof Burgdorf. Es ist schön warm und eigentlich noch fast Sommer. Ich habe ziemlich Reisefieber und benehme mich auch entsprechend aufgeregt. Noch nie haben wir eine derart lange Reise und ein so fernes Land in Angriff genommen. Weil Res am 21.8.2007 anlässlich eines Fahrradunfalls den linken Ellbogen gebrochen hatte, ist er entsprechend handicapiert. Aus diesem Grund mache ich mir zusätzliche Sorgen, wie wohl unsere Reise verlaufen möge. Kaum abgefahren, hält der Zug bereits in Wynigen an, wo Vreni und Stefan Frutiger zusteigen. In Kloten begeben wir uns zum Check-In und um 20.15 Uhr fliegen wir mit einem Airbus A320 nach Frankfurt ab. Nach einer Stunde Flug landen wir in Frankfurt. Nun gibt es ein paar Stunden Wartezeit zu überbrücken bis wir um 23.55 Uhr mit dem Jumbo starten können. Alles verläuft bis dahin pünktlich und planmässig. Voller Erwartung fliegen wir in Richtung Singapore ab.
24.9.2007
Nach einem 12 stündigen Flug landen wir um 18.00 Uhr auf dem Changi-Airport in Singapore. Sofort werden wir von der ungewohnten Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit in Beschlag genommen. Auffällig sind im ganzen Flughafenareal die üppigen Orchideen. Sogar einen Swimmingpool solls auf der Dachterrasse haben. Vielleicht haben wir auf der Rückreise Gelegenheit, diesen bei unserem Zwischenstopp zu benützen. Aber wer denkt jetzt schon ans Heimreisen? Unsere Reise hat eben erst begonnen. Per Taxi lassen wir uns ins 4*Hotel Novotel Clarke Quay chauffieren. Riesige Wolkenkratzer mit immensen Lichtreklamen geben uns einen ersten Eindruck dieser sauberen Weltstadt. Nach kurzem Zimmerbezug machen wir uns zu Fuss auf Entdeckungsreise durch die Millionenstadt. Die Auswahl eines Restaurants fürs Nachtessen fällt uns bei der riesigen Auswahl schwer. Doch jetzt wollen wir es wagen und wir nehmen in einem Sea-Food Restaurant, schön am Wasser gelegen, Platz und warten gespannt auf die Speisen, die wir bestellt haben. Ich habe für mich mutig ein Fischgericht bestellt. Alle sind zufrieden mit dem Essen und bald schlendern wir noch ein wenig durch die beleuchtete Stadt, bevor wir müde in unsere Betten sinken.
25.9.2007
Heute steht eine geführte Standrundfahrt durch Singapore auf dem Programm. Wir werden ins Indische Viertel gefahren, auf einen erhöhten Punkt mit Aussicht auf die Stadt und nicht zuletzt auch noch in einen Schmuckladen, wo versucht wird, uns schon am Anfang unserer Reise das Geld aus der Tasche zu ziehen. Mir gefällt dieser Schmuck überhaupt nicht und so kommen wir auch nicht in Versuchung, etwas zu kaufen. Später besuchen wir den Botanischen Garten, welcher wundervoll angelegt ist. Die vielen verschiedenen Pflanzen und Orchideen verführen uns ständig zu vielen dankbaren Fotosujets. Zurück von der Stadtrundfahrt insistiere ich nicht zum ersten Mal, dass für mich einen Besuch im Luxushotel Raffles ein Muss ist. Von M. Egger und auch von Zinggs, welche sogar dort logierten, wurde uns empfohlen, mindestens einen Drink dort zu genehmigen. Nun, meine Reisebegleiter habe ich überzeugt. Jetzt können wir uns auf die Suche nach dem Hotel machen. Bald haben wir es mit Hilfe des Stadtplans auch gefunden und stehen nicht wenig staunend davor. Livrierte Bedienstete, Rolls-Royces etc. standen vor dem imposanten weissen Gebäude. Ob wir hier überhaupt hereinkommen? In einem Seiteneingang wagen wir es und stehen sogleich mitten in einem wunderschönen Innenhof. Wir setzen uns an einen Tisch und schon fragt uns ein Kellner nach unseren Wünschen. Keine Frage, für mich muss es einen Singapur-Sling sein. Nach diesem Genuss und einigen Fotos später verlassen wir den Luxustempel und schlendern weiter durch die Gassen. Am frühen Abend nehmen wir in einem Snack-Restaurant noch ein Sandwich zu uns und schon bald gehts wieder mit dem Taxi zum Flughafen. Jetzt streifen wir noch ein wenig im Duty-Free Shop umher und ich kaufe hier eine Swatch zum Geburtstag für Res. Um 22.15 Uhr heben wir in einem A320 ab und fliegen endlich unserem endgültigen Reiseziel Australien entgegen.
26.9.2007
Nach einer Zwischenlandung in Darwin um 04.30 Uhr mit etwas mühsamen Hundeschnupper-Kontrollen und Transitabfertigungen werden wir zum erneuten Zustieg in unseren Airbus geschleust. Der Abflug erfolgt pünktlich um 05.20 Uhr. Vor uns sind nur noch gute zwei Stunden Flug. Wir sind froh, dass unsere lange Reise bald ein Ende hat. Um 08.20 Uhr landen wir in Cairns. Bei Res hinterliess die Klimaanlage ihre Spuren. Schon auf dem Flug ab Singapore war er verschnupft und er fühlt sich bei der Ankunft in Cairns nicht sehr wohl. Sofort werden wir vom Chef vom Bay Village Tropical Hotel persönlich abgeholt. Dass wir von 10.00 bis 14.00 Uhr auf das Zimmer warten müssen, stört uns insofern, dass sich Res äusserst schlecht fühlt und gerne abliegen möchte. Wir müssen uns jedoch gedulden und hängen in dieser Zeit in den Polstersesseln der Reception herum. Kurz begeben wir uns über Mittag an die Esplanade zum Picknick. Für Res ist die Hitze einfach zu unangenehm. Vreni und Stefan gehen in dieser Zeit auf Erkundungstour. Endlich können wir nun das Zimmer beziehen. Res legt sich aufs Bett und fällt sogleich in einen tiefen 3-Stundenschlaf.
27.9.2007
Res geht es heute schon wieder besser. Nach dem Morgenessen im Hotel fahren wir mit einem Taxi zum Hafen. Unser Reiseprogramm wird in Angriff genommen. Wir besteigen das Zubringerschiff, welches uns zum Tauchschiff Reef Encounter bringt. Nach 2 1/2 h Fahrt sind wir draussen im offenen Meer mitten im Great Barrier Reef und steigen um in ein kleines Boot, das uns samt Gepäck auf den Katamaran Reef Encounter bringt. Für drei Tage wird das unser Zuhause sein. Auf diesem Schiff haben wir eine nette 2-er Kabine. ‹berhaupt hat es alles, was man braucht auf diesem Schiff. Zuerst staunen wir etwas über den Seegang und fragen uns, ob wir auch nicht seekrank werden. Doch wir gewöhnen uns schnell an das Schaukeln und der Appetit bleibt nicht weg. Es gibt sogleich den ersten Lunch (einen grossen Salatteller) und dann gehts gleich zum ersten Tauch- bzw. für uns Schnorchelgang. Wir sind gespannt, was uns erwartet und die Frage stellt sich, ob Res seinen lädierten Arm überhaupt in den Neopren-Anzug zwängen kann. Er kann. Zur Sicherheit nehmen wir zum ersten Ausflug in die faszinierende Unterwasserwelt einen Guide mit. Er führt uns zu den schönen Riffen und macht uns ab und zu auf sehenswerte Korallen, Fische etc, aufmerksam. Gleichzeitig steigt auch ein Fotograf ins Wasser, welcher einige Unterwasseraufnahmen von uns macht. Nie habe ich mir diese Unterwasserwelt so nah und so vielfältig vorgestellt. Dass man sogar beim Schnorcheln derart viel sehen kann, ist überwältigend. Wir schwimmen in einem riesigen Aquarium. Man fühlt sich sogleich in einer total anderen Welt. Ja manchmal muss ich die Beine anziehen, damit ich nichts von dieser Schönheit verletze. Alles ist zum Greifen nah. Die Fischschwärme schwimmen friedlich mit uns. Und dann..... hebt man den Kopf aus dem Wasser, sieht man die gewöhnliche Meeresoberfläche, unser Schiff in der Nähe. Unglaublich dieser Unterschied. Nach dem Schnorcheln relaxen wir auf dem Sonnendeck und erholen uns vom Jetlag. Heute reicht mir ein Schnorchelgang; ich bin einfach auch müde von der Reise. Zum Abendessen treffen wir uns im Schiffssalon. Es gibt: Pouletbrust mit Kartoffeln und zum Dessert Kuchen und Fruchtsalat. Später erleben wir auf dem Deck um 18.00 Uhr einen wundervollen Sonnenuntergang und bereits eine Viertelstunde später steht der Vollmond über dem glitzernden Meer. Romantik pur! Bereits um 21.00 Uhr sinken wir müde in unser Schaukelbett.
28.9.2007
Heute ist um 7.00 Uhr bereits Tagwache. Nach dem Frühstück gehts um 08.30 Uhr bereits zum ersten Schnorcheln. Der Katamaran fährt mehrmals am Tag andere Tauchspots an. ‹ber den Tag verteilt gehe ich drei und Res vier mal zu einem Schnorchelgang. Dazwischen aalen wir uns auf Deck an der Sonne und spüren, dass wir nun nicht mehr so müde sind. Zum Mittagessen gibt es Pouletpastete und Salat. Das Abendessen besteht aus Känguruh-, Krokodil- und Schaffleisch und Ratatouille und Bratkartoffeln. Dass wir Känguruh und vor allem Krokodil gegessen haben, erfahren wir erst nach dem Essen. Das frittierte weisse Krokofleisch war für mich zu essen, wie ein zäher Fisch. Vor dem Nachtisch steht der Nachttauchgang auf dem Programm, welchen sich Vreni und Stefan nicht entgehen lassen. Res und ich bleiben auf Deck und machen uns mit Fotografieren nützlich. Als alle wieder wohlbehalten auf Deck die nötige Unterschrift zur Bestätigung ihrer Rückkehr gegeben haben gibts das angekündigte Dessert: Früchte-Bavaroise mit Kompottbirnen. Die Schiffscrew, vorwiegend bestehend aus arbeitswilligen kurzzeitig angestellten Touristen, kocht gut. Weil wir an diesem Abend nicht mehr so hundemüde sind reicht es noch für einen Jass bis 22.30 Uhr.
29.9.2007
Bis Mittag bleiben wir auf der Reef Encounter. Nach dem Frühstück packen wir unserer Habseligkeiten und räumen die immer sehr kalte (Klimaanlage) Kabine. Wir dürfen nochmals zweimal zum Schnorcheln gehen. Dann gibts den Mittagslunch: Spaghetti mit Hackfleisch und Salat. Dann bringt uns die Crew mit dem kleinen Glasbodenboot zurück auf das Compass-Schiff. Auf diesem Schiff hat es viele Tagesausflügler ab Cairns, welche unterwegs noch Schnorcheln wollen. Die Rückfahrt wird dadurch für uns etwas lang. Die Wartezeit wird jedoch immer wieder mit frisch aufgetischten Snackplatten unterbrochen. Um 16.45 Uhr erreichen wir den Hafen von Cairns. Wir fahren mit dem Taxi zurück ins Hotel Bay Village Tropical, wo wir erneut für die folgenden zwei Nächte einchecken. Am Abend spazieren wir der Esplanade entlang und halten Ausschau für ein Restaurant. Wir essen eine Pizza draussen am Meer. Später gehen wir auf Sightseeing-Tour durch die Ladenstrasse. Eine Gruppe junger Chinesen können Vreni und mich zu einer Druckpunktmassage überreden. Stefan und Res verabschieden sich unterdessen mit einem Lächeln von uns. Eine sehr gemütliche Massage wurde es nicht; die junge Chinesin hatte enorme Kraft und geht nicht gerade sanft... au..au... mit meinem Rücken um. Am Schluss will sie mir noch ein Wärmepflaster verpassen, das mehr als die Massage gekostet hätte. Als ich ablehne, ist sie plötzlich nicht mehr so freundlich und entlässt mich sogleich von ihrem Schragen. Dass ich am nächsten Tag nicht mehr Muskelkater verspüre, wundert mich sehr. Es war eben eine Druckpunktmassage. Nach dem Kaffee ist es Zeit zum Hotel zurückzukehren, wo wir beim Einschlafen nochmals die drei wundervollen Tage auf dem Schiff Revue passieren lassen können.
30.9.2007
Frühe Tagwache um 06.30 Uhr und Frühstück im Hotel. Heute steht uns ein Massentourismus-Ausflug nach Kuranda bevor. Eine Stunde später holt uns ein Minibus ab und fährt mit uns zum Kuranda-Bahnhof. In einer 1 1/4 h Fahrt in einer nostalgischen Bahn geniessen wir die Aussicht über Viadukte, Schluchten, Regenwald und fahren am berühmten, jedoch in dieser Jahreszeit wenig Wasser führenden Barron Riverfall vorbei. In Kuranda-Village angekommen, lassen wir uns durch die Ladenstrasse mit vielen Souvenirgeschäften treiben. Am andern Ende des Ortes besuchen wir einen Zoo, wo wir zum erstenmal die auf diesem riesigen Kontinent heimischen Tiere aus nächster Nähe anschauen und fotografieren konnten, ohne dass sie uns davonrennen. Später unternehmen wir noch einen auf Holzplanken angelegten Rundweg zu Fuss durch den üppigen Regenwald. Am Nachmittag fahren wir mit der längsten Gondelbahn der Welt talwärts. Auf der 7 km langen Strecke hoch über dem dichten Regenwald kann man vor allem Vögel beobachten und in den Zwischenstationen aussteigen und auf kurzen Rundwegen etwas über die Fauna und Flora erfahren und erwandern. In Smithfield angekommen, wartet bereits der für uns reservierte Minbus auf uns und bringt uns in einer halbstündigen Fahrt zurück zum Hotel. Jetzt habe ich zum ersten Mal Zeit für eine Jogging-Runde der Esplanade entlang. Ich bin nicht allein; Joggen und noch mehr Walken scheint hier sehr beliebt zu sein. Ich springe in 40 Minuten bis zum Hafen und wieder zurück zum Hotel. Nun verspüre ich auch Hunger und das Abendessen ist nicht mehr so fern. Damit wir nicht zu lange ein Restaurant suchen müssen, entschliessen wir uns für den am Vorabend entdeckten Food-Court an der Esplanade. Das ist eine riesige (Fress-)Abfertigungshalle. In der Mitte stehen dichtgedrängt die kleinen 4-er Tischchen und rundherum sind Theke an Theke mit vorgekochten Speisen angeordnet. Die Betreiber dieser Theken rufen und winken mit den Tellern und versuchen so, die hungrigen Leute zu ihrem Stand zu locken. Die Konkurrenz ist gross und man hat die Wahl, ob man thai, indonesisch, chinesisch, vietnamesisch, türkisch, griechisch, italienisch oder was auch immer essen will . Sobald man sich für die Tellergrösse entschieden und bezahlt hat, kann man am Buffet loslegen und aufladen soviel nur drauf geht. Ich entschliesse mich für die Thai-Küche. Mit dem (über)vollen Teller balanciere ich anschliessend durch die Leute, um einen freien und wo immer möglich sauberen Tisch zu ergattern. Esskultur wird hier nicht gerade gross geschrieben; die gebrauchten Tische sehen zuweilen entsprechend aus und werden vom Reinigungspersonal nicht immer sofort gescheuert. Das Essen schmeckt aber gut und das ist halt Fast-Food auf andere Art. In einem Strassencafe an der Esplanade genehmigen wir noch unseren obligaten ìrichtigenî Kaffee und wandern anschliessend um 22.00 Uhr zurück ins Hotel. Res geht es mit seiner Erkältung besser. Was uns immer wieder sorgenvolle Gedanken beschert, ist sein geschwollener und unbeweglicher linker Arm. Immer wieder fragen wir uns, ob das wohl normal ist und unser Aufenthalt in Australien wird durch diese Ungewissheit überschattet.
1.10.2007
Das war unsere letzte Nacht in diesem schönen Hotel. Ein neues Abenteuer steht uns heute bevor. Unsere Männer sind sehr gespannt auf die ‹bernahme des 4x4 Autos. Um 11.00 Uhr verladen wir unser Gepäck und steigen in unseren gemieteten Nissan-Patrol 4x4 ein. Leider erweist sich meine Platzwahl hinten im Auto als nicht sehr glücklich, hatte ich doch eine ìHeizungî unter meinen Füssen. Die Klimaanlage des Wagens funktioniert gut, der heisse Fussboden aber bleibt und so muss ich meine Füsse seitwärts halten, damit ich nicht Fussbrennen bekomme. In einer 5 h Fahrt via Cape Tribulation chauffiert uns Stefan gekonnt über den Bloomfield-Track durch den staubigen Regenwald. Die Strasse ab Cairns ist am Anfang noch geteert und weiter nördlich wird sie immmer ruppiger. Den zahlreichen Löchern gilt es geschickt auszuweichen, die entgegenkommenden Fahrzeuge hinterlassen eine Staubwolke und ab zu gilt es, einen Creek voll Wasser zu durchqueren. Res darf wegen seinem Arm noch nicht fahren. ‹berall an den Wasserläufen stehen Krokodil-Warnschilder. Krokodil bekommen wir jedoch keines zu Gesicht. So richtig durchgeschüttelt erreichen wir endlich unsere erste Lodge mitten im Regenwald. Diese schöne Lodge mit Haupthaus in der Mitte und rundherum zehn kleinen Häuschen gibt es seit 1988. Als wir uns in unserem Häuschen eingerichtet haben können wir zum Abendessen gehen. Das Menu: Gemüsesuppe, BBQ-Beef, Kartoffel- , gemischter und Cole-Slaw-Salat. Wir wundern uns über den uns sehr bekannten Kartoffelsalat. Zum Dessert gibt es Kaffee-Cake und Vanilleglace. Der Abend in der Lodge ist sehr gemütlich und das Essen fein. Die vielen Wind- und sonstigen Geräusche rund um unsere Unterkunft sind doch etwas ungewohnt. Doch wir schlafen schnell ein.
2.10.2007
Noch vor dem Frühstück um 06.30 Uhr brechen wir zu einer vom Lodge-Besitzer empfohlenen Regenwaldwanderung auf. Wir freuen uns auf die Tiere, Pflanzen und den ìHidden Fallî welche wir antreffen sollen. Schon bald merken wir, dass dieser Weg (immer den gelben Bändeli nach) ziemlich unwegsam über riesige Steinblöcke und Wasserläufe führt. Alles ist sehr nass und glitschig. Wir kämpfen uns vorwärts und ich mache mir Sorgen wegen Res`Arm. Einen Sturz kann er sich wirklich nicht erlauben. Stefan stürzt plötzlich und schlägt samt Kamera auf einem Felsen auf. Ich rutsche aus und gerate mit meinem rechten Fuss knöcheltief in Schlammwasser. Wie manche Schlange hat uns wohl vom Baum herab beobachtet? Wir denken, dass es so nicht sehr klug ist, weiter vorzudringen und nach einer halben Stunde beschliessen wir, den Rückweg anzutreten. Zurück in der Lodge begrüsst uns die Betreiberin in schweizerdeutsch. Erst jetzt erfahren wir, dass sie Schweizerin ist und mit ihrem australischen Mann diese Lodge führt. Unser Gespräch kommt auch auf den vorzüglichen Kartoffelsalat vom Abendessen und sie verrät uns, dass es ein Betty-Bossi Rezept ist. Nach dem Frühstück fahren wir weiter Richtung Cooktown. Auf halbem Weg fahren wir durch eine Stichstrasse zum schönen Aussichtspunkt Archers Point ans Meer. Bald erreichen wir auf holperigem Weg das Städtchen Cooktown, in dem Captain Cook 1770 mit seinem Schiff Endeavour gestrandet ist. Wir schlendern durch den Ort, besichtigen das Cook-Denkmal und machen einen Kaffeehalt im Restaurant am Meer. ‹ber den Bloomfield-Track holpern wir zurück bis Cape Tribulation. Ab diesem Ort ist die Strasse wieder geteert und die Schaukelei hat vorerst ein Ende. Nun gilt es, in der Nähe unsere zweite Lodge für die kommende ‹bernachtung zu suchen. Der Weg ist gut gekennzeichnet und wir sind bald in der Daintree-Wilderness Lodge. Diese Lodge ist noch schöner gelegen: mitten im üppig grünen Regenwald unter riesigen Blättern sind die kleinen Appartments angeordnet. Es regnet und es tropft den ganzen Abend unaufhörlich durch das Blätterdach und wir fühlen uns so richtig im Regenwald. Zum Abendesssen gibt es gemischter Salat, Barramundi-Fisch, verschiedene Gemüse, Süsskartoffeln serviert auf einem Bananenblatt.
3.10.2007
Am Morgen regnet es immer noch und der Tag verspricht düster zu werden. Das Frühstück heute ist sehr speziell: 4 Pancakes und Früchte dazu. Kurz danach fahren wir eine kurze Strecke zum Discovery-Center. Das ist eine Urwald-Ausstellung auf vier Etagen begehbar. Mit Schautafeln und Infocenter erfahren wir viel Wissenswertes über Flora und Fauna des Regenwaldes. Der Regen hat inzwischen aufgehört und warm und feucht ist es ja ohnehin. Auf dem Daintree-River bieten diverse Bootsfirmen Ausflüge an. Dass wir auch eine solche Fahrt machen möchten, ist schnell klar. Und es hat sich voll gelohnt. Der Bootsführer weiss genau, wo sich die Schlangen auf den Bäumen und die Krokodile am Wasser aufhalten. Dass wir sogar das Liebesspiel zweier Krokos längere Zeit beobachten können ist wohl eine Ausnahme. Der Aussieman kann uns sogar zum Narrren halten, indem er uns auf einen grasgrünen Frosch auf dem Balken seines Schiffs aufmerksam macht. Der ist aber sicher aus Plastik finden alle Passagiere. Einen Moment lässt er uns in diesem Glauben und dann nimmt er den Frosch grinsend vom Balken und wir sehen, dass er atmet. Diese Tour dauert eine gute Stunde und kaum zurück regnete es wieder in Strömen. Sobald wir im trockenen Auto sitzen können, macht uns das weiter nichts aus. Die Reise führt uns jetzt Richtung Atherton Tablelands. Das Picknick in der Nähe von Mareeba können wir sogar ohne Regen unterwegs geniessen. Im Motel Yungaburra finden wir unsere erste nicht vorgebuchte Unterkunft. Ganz in der Nähe entdecken wir beim ersten Rundgang ums Motel Nicks Restaurant. Es wird vom Bündner Nick Crameri aus Zuoz seit 1986 geführt. Die Küche ist schweizerisch-italienisch. Das Abendessen besteht für mich aus Ravioli mit Spinatfüllung an Pilzsauce, gemischtem Salat und Himbeerparfait.www.nicksrestaurant.com.au
4.10.2007
Heute morgen sind wir beide ziemlich früh wach. Um 7.00 Uhr haben wir Lust auf die Suche nach dem berühmten, aber sehr selten sichtbaren Schnabeltier. Ganz in der Nähe befindet sich eine Beobachtungsstation am Peterson-Creek. Laut den Angaben auf der Schautafel sind wir aber bereits eine Stunde zu spät, weil das Schnabeltier, wenn überhaupt und nur mit viel Glück in der Dämmerung gesehen werden könne. Wir beschliessen mit dem Fotoapparat in der Hand noch ein Stück dem Bachlauf entlang zu wandern. Es ist eine wunderbar unberührte Gegend. Plötzlich sieht Res eine Bewegung im Bach. Kurz aufgetaucht, taucht es sogleich wieder unter. Die Zeit reicht nicht aus zum Fotografieren. Was wir aber soeben gesehen haben, ist tatsächlich ein Schnabeltier. Wir verfolgen es noch eine Weile bachaufwärts und sehen es sicher etwa zehn Mal an der Wasseroberfläche schwimmen. Einmal konnte ich es ganz undeutlich in der Linse einfangen. Es ist jedoch ein Supererlebnis auch ohne Foto: wir haben ein Schnabeltier in Freiheit gesehen. Vreni und Stefan staunen über unseren Erfolg. Nach dem Frühstück besuchen wir den nahen Curtain Fig Tree. Ein riesiger Feigenbaum, der seinen Wirtsbaum mit grossen bis auf den Boden herabhängenden Wurzeln vollständig eingepackt hat. Wir sind noch mit dem 4X4-Auto unterwegs und heute gibts nochmal so ein richtiges Off-Road-Feeling als wir beschliessen, den Tinnaro-See zu umrunden. Die Strasse ist löchrig und staubig. Auf einer schönen Waldlichtung hat es einen Picknicktisch, der uns zu einer gemütlichen Jassrunde einlädt. Nach 2 1/2 h Siesta fahren wir weiter durch die schöne Naturlandschaft dem See entlang. In endlosen Kurven windet sich die geteerte Strasse Richtung Cairns. Heute sollten wir zum ersten Mal eine Wäsche machen können. Im Motel Rainbow Inn in Cairns können wir das sofort nach unserer Ankunft erledigen. Fürs Abendessen gehen wir wieder an die schon bekannte Esplanade in den Food Court. Kaffee im Freien und einen Spaziergang um die beleuchtete Lagoon (Badi direkt am Meer) rundet unseren eindrücklichen Tag ab.
5.10.2007
Heute feiert Res seinen 56. Geburtstag. Einmal mehr kann er seinen Geburtstag in fernen Landen verbringen. Von mir bekommt er die in Singapore gekaufte Swatch. Im Restaurant La Pizza an der Esplanade gibt es ein ausgedehntes Frühstück. Dann begeben sich unsere Männer in die nahe gelegene AVIS-Autovermietung, um den 4x4 Nissan gegen einen PW einzutauschen. Vreni und ich sind gespannt, mit was einem Vehikel sie wohl auftauchen werden. Schon bald sind sie wieder bei uns im Restaurant und führen uns stolz zu einem Holden Commodore. Die Marke Holden steht in Australien für Opel. Der Caravan ist sehr lang und geräumig, so dass wir unsere Taschen und Koffer mühelos verstauen können. Dass ich jetzt nicht mehr einen geheizten Boden unter meinen Füssen habe, macht mich sehr froh. Mittlerweile ist es 10.30 Uhr und wir können Richtung Townsville starten. Mittagshalt mit Picknick machen wir am berühmten, weisssandigen Mission-Beach. Weiter geht die Fahrt; Stefan fährt nach wie vor alles selber. Gegen einen Zvierihalt in Ingham haben alle nichts dagegen und Frutigers laden uns anlässlich Res`Geburtstag ins Cafe ein. Sobald man aus dem gekühlten Auto aussteigt, kriecht einen die feuchte Hitze den Rücken hoch. Wir schätzen die Temperatur auf 35 ∞ Grad. Um 18.00 Uhr nach einigen hundert Kilometern erreichen wir die Küstenstadt Townsville. Im Motel Waters-Edge The Strand finden wir unser Nachtquartier. Das Geburtstagsessen von Res gibts in einer Pizzeria in einem lauschigen Hinterhof.
6.10.2007
Vor dem Morgenessen steht Joggen dem Strand entlang auf meinem Programm. Ich gehe auch dieses Mal noch alleine, weil Res noch seinen Arm schont und Vreni Achillessehnenbeschwerden hat. Nach dem Frühstück im Motel fahren wir um 9.00 Uhr pünktlich ab. Unterwegs decken wir uns wie jeden Tag vorallem mit frischen Früchten, welche direkt an der Strasse vermarktet werden, ein. Ab und zu steht ein Einkauf im Supermarkt an, damit wir auch Brot, Fleisch etc. bei uns haben. Die Bananen und Kiwis sind hier einfach unvergleichlich besser als bei uns. Am meisten geniesse ich jedoch die saftig-süssen Ananas, welche uns Stefan immer wieder gekonnt aufschneidet und serviert. In der Nähe der Stadt Bowen finden wir einen angenehmen Platz für unser Picknick. Schon ziemlich früh um 15.30 Uhr erreichen wir Airlie-Beach. Im Ort buchen wir als erstes die Schiffstour auf die Whitsundays-Islands für morgen. Die anschliessende Motelsuche bereitet uns zu dieser frühen Ankunftszeit keine Schwierigkeiten. Direkt am wunderschönen Strand mit grandioser Aussicht aufs Meer mieten wir ein Appartement für vier Personen. Zum Abendessen finden wir bald ein Restaurant am Strand. Es gibt Pouletbrust und Salat und anschliessend einen Kaffee. Der berühmte Caesars Salade, der in Australien auf jeder Karte steht, mundet uns immer wieder gut.
7.10.2007
Schon um 8.00 Uhr werden wir vom Shuttle-Bus im Whitsunday-Appartment abgeholt. Um 9.00 Uhr fährt unser Schiff im Hafen los und tuckert mit uns zur Hook-Island. Wir haben die Gelegenheit, hier zu schnorcheln. Für uns ist das Erlebnis jedoch ernüchternd, haben wir doch im Great Barrier Reef viel schönere Riffe vorgefunden als hier. Wir sind enttäuscht über die farblosen Korallen und die wenigen Fische, die wir sehen können. Wieder zurück auf dem Schiff gibt es ein grosszügiges kaltes Buffet. Unsere nächste Anlegestation ist die White-Haven-Beach, ein wundervoller Strand mit weissem ganz feinen Sand. Jetzt gilt es auf die Sonne aufpassen. Nirgends ist Schatten vorhanden und wir haben zwei Stunden Aufenthalt hier. Da heisst es eincremen, eincremen. Zweimal gehe ich ins warme Meer. Wieder zurück an Bord des Schiffes wartet die Zwischenverpflegung mit frischen tropischen Früchten, Crackers, Käse, Wurst und Cakes. Die letzte Insel, die noch angesteuert wird, heisst Daydream und ist ziemlich touristisch. Auf unserem Landgang sehen wir sogleich eine Wedding-Chappel mit einer Hochzeitsgesellschaft. Wir nehmen den markierten Inselrundgang unter die Füsse. Der Weg führt uns erhöht über die Klippen und es treibt uns sofort den Schweiss aus allen Poren. Die Aussicht aufs Meer ist sehr schön. Im teuren Restaurant gibt es noch einen Kaffee und dann fahren wir mit dem Schiff zurück aufs Festland. Um 17.00 Uhr erreichen wir den Hafen von Airlie-Beach. Weil wir den ganzen Tag auf dem Schiff gegessen und genascht haben, geben wir uns mit unseren Vorräten im Appartment als Znacht zufrieden und freuen uns auf das angenehme Bett.
8.10.2007
Morgenessen im Motel und Abfahrt um 8.00 Uhr, weil heute ein ìFahrtagî ansteht, d.h. wir haben eine Menge km zurückzulegen. Die Landschaft ist etwas eintönig und die Mitfahrer dösen immer wieder vor sich hin. Res fährt nun auch wieder Auto und so können sich die Männer beim Fahren abwechseln. Zur Bekämpfung der Mittagsmüdigkeit brauchts manchmal einen Kaffee. Nach 580 gefahrenen Kilometer erreichen wir Yepoon. Im Bay Vacationer Motel mieten wir wieder ein 4-er Appartment. Das Essen im Ort ist ziemlich deftig. Es ist ein richtiges Aussie-Restaurant inkl. Wettbüro mit vielen Einheimischen. Das Menu: Rindsbraten, Gemüse, Bratkartoffeln. Den (Nes-)Kaffee bereiten wir uns im Appartment zu.
9.10.2007
Heute will Res zum ersten Mal nach seinem Unfall mit mir Joggen gehen. Wir rennen 25 Minuten gemütlich dem Strand entlang und wieder zurück. Das Frühstück im Appartment haben Vreni und Stefan bereits vorbereitet so dass wir nach dem Duschen einfach an den Tisch sitzen können. Danke Stefan, dass du immer für frische Brötchen besorgt bist! Vreni bedauert, dass sie nicht mit uns Joggen gehen kann und sie will es trotz Achillessehnenbeschwerden nächstens einmal versuchen. Am Vormittag freuen wir uns auf den Besuch einer Krokodilfarm. Nach den Beschreibungen im Reiseführer finden wir Koorona bei Rockhampton ziemlich schnell. Die Fütterungs-Show sowie die Ausführungen des Crocodile-Man lassen uns staunen. Die Krokodile werden zur Ledergewinnung gezüchtet. Die im Shop angebotenen Taschen, Portmonees und Schuhe sind sehr teuer und ich leiste mir nur ein Krokodillederarmbändeli mit Krokodilzähnen. Dass bei unserer Weiterfahrt nach Rockhampton einer unserer Driver zu schnell gefahren ist, haben wir erst zuhause erfahren, als die Busse von A$ 150.-- bei Frutigers ins Haus flatterte. Am Fitzroy-River in Rockhampton finden wir einen gemütlichen Picknick-Platz. Dann fahren wir noch ein Stück und in Tannum Sands quartieren wir uns im Motel Beach n`Reef ein. Fürs Abendessen kurven wir ziemlich lange mit dem Auto in der Gegend herum. Alle sind ziemlich hungrig und es bleibt uns nicht viel anderes übrig, als in der Fastfood-Bude mit dem lächelnden Senior einzukehren (KFC).
10.10.2007
Nach dem obligaten Motel-Frühstück fahren wir um 9.00 Uhr ab. In Gin-Gin gibts einen Kaffeehalt, wobei immer darauf geachtet wird, dass es auch wirklich einen Maschinenkaffee gibt. Wenn nicht, begnügen wir uns mit kaltem Kaffee-Drink oder einer Coke Zero. Im Norden von Australien ist es nicht selbsverständlich, eine Kaffeemaschine im Restaurant zu haben. Vielfach schenken sie noch den Kannenkaffee-Fusel aus. Je weiter wir in den Süden fahren, umso besser wird das Kaffeeangebot. Wir fahren durch eine fruchtbare, teilweise hügelige Landschaft mit Viehweiden. Dazwischen riesige Bananenplantagen, Olivenhaine und sogar die ersten Reben. ‹ber Childers erreichen wir am Mittag bereits unser heutiges Ziel: Hervey Bay. Unseren mitgeführten Imbiss geniessen wir schon vor unseren Zimmern im Motel Hervey Bay an der Esplanade. Wir haben schön Zeit einen Stoss von unserer Wäsche zu waschen. Im Tumbler ist sie schnell wieder trocken. Es reicht noch für eine Joggingtour zu dritt. Vreni kommt nun auch mit. Der breite Sandstrand ist etwas hart zum Rennen. Das Abendessen nehmen wir im Freien an der Esplanade ein. Heute telefoniere ich zum ersten Mal nach Amsoldingen. Leider sind die SMS von meiner Mutter nicht angekommen und ich machte mir zunehmend Sorgen. Bei ihnen ist alles okay und ich kann die Reise wieder unbeschränkt geniessen. Ab und zu besuchen wir ein Internet-Kaffee und mailen Renate, Rafael, Simon und unseren Freunden. Am Abend geht ein heftiges Gewitter nieder. Ob wir wohl am nächsten Tag auf die Fraser-Insel fahren können?
11.10.2007
Bei starkem Regen werden wir um 7.40 Uhr im Motel abgeholt. Von einem etwas rabiat wirkenden Guide mit Namen John werden wir begrüsst. Schon während der Fahrt reisst er genervt sein Head-Set vom Kopf und wirft es hinter sich. Was hat er wohl? John fährt uns mit grossem Tempo und Geholper ca. in einer Stunde zum Hafen. Fraser-Island ist die grösste Sanddüne der Welt. Die ‹berfahrt dauert 30 Minuten und es regnet immer noch. Auf Fraser-Island steigen wir vom Schiff in einen 4x4 Bus um. Mir kommt das Gefährt wie ein Armeelastwagen vor. Inzwischen regnet es nicht mehr und wir holpern mit unserem Guide als Chauffeur auf holprigen Sandpisten quer über die Insel durch dichten Regenwald. Das Mittagessen gibt es in einer Lodge in Happy Valley. Das feine und reichhaltige Buffet geniessen wir ausgiebig. Am Nachmittag Weiterfahrt über die 75-mile-Beach zum Moheno-Schiffswrack. Während der Fahrt redet John unaufhörlich schnell ins scheppernde Mikrofon, um uns mit der Geschichte von Fraser-Island bekanntzumachen. Es ist sehr ermüdend, sich die ganze Zeit anzustrengen, dass man wenigstens der Spur nach etwas verstehen kann. Unser Ziel ist Indian-Head; ein wunderschön ins Meer abfallender Aussichtspunkt. Auf der Fahrt können wir in ziemlicher Entfernung auf dem Meer draussen springende Buckelwale ausmachen. Wir verlassen unsere Schüttelbüchse und die Wanderung auf den Aussichtspunkt ist eine willkommene Abwechslung. Wieder zurück im Car fahren wir die ganze Strecke auf der Sandpiste zurück. Inzwischen ist die Flut am Steigen und unser Fahrer muss sich den Weg schon ein wenig durch die Sandgräben hindurch suchen. In Cathedral Beach stehen unsere komfortablen Zelte zur ‹bernachtung bereit: richtige Betten auf einem Holzboden. So möchte ich noch mehr zelten! Zum Abendessen kocht uns John mit den zum Teil vorbereiteten Speisen ein schmackhaftes Menu: Gegrillter Fisch, Gschwellti und ein Gemüse- und Salabuffet. Mit dem Wetter sind wir mehr als zufrieden. Bewölkt und warm, aber kein Regen mehr.
12.10.2007
Wir haben in unserem Zelt sehr gut geschlafen. Um 7.00 Uhr gibts ein Frühstück im Gemeinschaftszelt. Um 8.00 Uhr fahren wir los und holen erstmals unser Picknick in Happy Valley ab. Weiter gehts zum berühmten Lake Wabby mit seiner riesigen Sanddüne. Bei sonnigem und heissem Wetter wandern wir über die Sanddüne hinauf zum Lake Wabby hinunter. Das Bad im grünen Süsswassersee ist sehr erfrischend. Nach ca. 1 h wandern wir einen andern Weg durch den Tropenwald zurück ans Meer zu unserem Fahrzeug. Wir ruckeln und zuckeln durch tiefe Spurrinnen im sandigen Regenwald zum Mittagslunch in Central Station. Zum Glück hat der Car Sicherheitsgurten, sonst würde man öfters den Kopf anschlagen. Das Lunch-Buffet ist schnell aufgebaut: es gibt mexikanische Fajitas, welche wir uns mit allerlei leckeren Zutaten füllen können. Aus irgendwelchen Gründen können wir den berühmten Lake MacKenzie nicht besuchen. Als Alternative steht laut Erklärungen von John der nicht minder schöne Lake Birrabeen auf dem Programm. Der See ist glasklar ,hat einen hohen Mineralsalzgehalt und der Sand ist schneeweiss. Auch hier nehmen wir ein ausgiebiges Bad und legen uns anschliessend in den wamen Sand an die Sonne. Das heutige Wetter ist übrigens zu unserer ‹berraschung tiefblauer Himmel und heiss. Um 16.00 Uhr müssen wir an unsere Rückkehr denken. John erwartet uns mit seinem Gefährt und die letzte Fahrt zur Anlegestelle Wanggoola wird zu einem Höllenritt wie in einem Rollercoaster. John geniesst die wilde Fahrt; ich weniger. Kaum befinden wir uns auf unserem Schiff zur Rückreise aufs Festland entlädt sich ein heftiges Gewitter. Auf der ‹berfahrt blitzt und donnert es was das Zeug hält. Im Motel angekommen merken wir, dass infolge des Gewitters Stromunterbruch herrscht. Wir machen uns gleich auf die Suche nach einem Restaurant. Vielleicht gibts ja nur kaltes Essen heute abend. Wir sind etwas wählerisch und am Schluss bleibt uns eigentlich nur noch eine mexikanische Spunte. Das Essen im El Gringo ist nicht schlecht. Rückblickend ist die 2-tägige Fraser-Island ein Highlight unserer Australienreise, auch wenn wir keinen einzigen Dingo gesehen haben.
13.10.2007
Nach dem Frühstück in unserem Motel fahren wir um 9.00 in Hervey Bay ab. Via Maryborough ist Dalby heute unser Ziel auf unserer Weiterreise auf die Farm in St. George. Unterwegs gibts einen Kaffeehalt und am Mittag das obligate Picknick mit frischer Ananas. Lange Zeit fahren wir durch sattgrünes Landwirtschaftsgebiet. Plötzlich erschrickt Stefan und meint, er hätte soeben eine schwarze Schlange überfahren. Er wendet und fährt eine Strecke zurück, doch die Schlange finden wir nirgends auf der Strasse. Wahrscheinlich konnte sie sich zwischen den Rädern hindurch retten. Die Landschaft ist topfeben mit vielen reifen Gerstenfeldern. Die imposanten Flaschenhalsbäume wachsen hier auch zahlreich. Im Motel MyAll in Dalby finden wir unsere Unterkunft für eine Nacht. Das chinesische Nachtessen schmeckt uns vortrefflich. Anschliessend beschliessen wir, ein Stück ausserhalb der Ortschaft zu fahren, um die Sterne und vielleicht das Kreuz des Südens besser sehen zu können. Der Sternenhimmel ist wunderbar. Aber wie sieht es eigentlich aus, das Kreuz des Südens? Schon bald kommt in der stockfinsteren Nacht ein Auto gefahren. Es ist die Polizeistreife, welche bei unserem am Strassenrand parkierten Wagen anhält. Die zwei jungen Polizisten wollen wissen, was wir hier machen. Eine gute Gelegenheit, um nach dem Kreuz des Südens zu fragen. Die beiden ratschlagen und schalten dann das GPS ein, um wenigstens zu wissen, wo Süden ist! Wie das Kreuz des Südens aussieht können sie uns leider nicht sagen. Sie mahnen uns zur Vorsicht und fahren weg. Wir wenden und fahren auch wieder zurück nach Dalby.
14.10.2007
Heute haben wir etwas länger geschlafen, weil die Strecke bis nach St. George nicht mehr so lang ist und wir unsere Gastgeber nicht schon am Vormittag überrumpeln wollen. Um 13.00 Uhr fahren wir in St. George ein und picknicken am Ballonne-River. Schon kurz nachdem wir den Highway verlassen haben, sehen wir die ersten lebenden Känguruhs. Bis jetzt haben wir, ausgenommen diejenigen in Zoos, nur Tote Tiere auf der Strasse liegend gesehen. Um 15.00 Uhr erreichen wir die Mooramanna-Farm. mooramanna@bigpond.com. Wir werden herzlich von Helen und Ian Howsie empfangen. Wie sich schnell herausstellt haben sie keine Schaffarm mehr sondern eine Rindermastfarm (Ochsen). Früher haben sie die zotteligen Merinoschafe mit den krummen Hörnern gezüchtet. Die Wolle ist heute nicht mehr so gefragt. Nebst der Viehzucht bauen sie Futtergetreide (Sorghum) und Baumwolle an. Sie haben drei Kinder. Ein Mädchen und ein Junge besuchen eine höhere Schule in Toowoomba. Fahrzeit ca. vier Stunden. Sie wohnen in der Schule und fahren nur übers Wochenende nach Hause oder die Eltern besuchen sie. Zu diesem Zweck hat die Familie in der Stadt ein Studio gemietet. Der jüngste Sohn Will geht täglich mit dem Schulbus nach St. George zur Schule. Dazu muss er von den Eltern mit dem Auto an die Landstrasse hin- und zurückgefahren werden (20 Min.). Zur Familie gehört noch Hund Dingo und ein paar Afrikanische Perlhühner, welche den ganzen Tag um das Haus herum gackern. Sie haben ein schönes Haus mit Swimming-Pool und Tennisplatz. Nach einer kurzen Bewirtung mit Getränken zeigt uns Helen unsere Accommodation. Wir dürfen im Zimmer von Will schlafen, welcher jetzt in der Zwischenzeit von der Schule heimgekehrt ist. Im späteren Nachmittag führt uns Ian mit seinem Auto auf der ersten Hälfte seiner Farm spazieren. Die Erde ist vollständig zerfurcht und ausgetrocknet, die Bewässerungsbassins leer. Wir sehen viele Känguruhs davonhüpfen. Das Fotografieren vom Auto aus klappt leider nicht. Er hat einen riesigen Maschinenpark. Zurück von unserem Ausflug ist schon das Apero auf der Veranda bereit. Zum Sekt reicht Helen Crackers mit einer köstlichen selbstgemachten Dip-Sauce aus Philadelphia-Käse, Zwiebeln und getrockneten Tomaten. Das Rezept lassen wir uns jedenfalls von ihr ausdrucken. Zum Abendessen im gemütlichen Esszimmer gibt es Lammgigot, Süsskartoffeln, verschiedene Gemüse und einen feinen Rotwein. Zum Dessert hat Helen Meringues zerbröckelt, mit Rahm vermischt und zusammen mit Beeren im Coupeglas serviert. Auch sehr fein. Zum Kaffee naschen wir zerbröckelte Schokolade (nicht so fein).
15.10.2007
Morgens um 7.00 Tagwache und noch vor dem Frühstück machen wir einen 1-h Spaziergang auf dem Farmgelände zwecks Fotografieren von Känguruhs. Leider sehen wir kaum von diesen Tieren. Es ist wohl die falsche Tageszeit. Zurück im Haus steht unser Morgenessen bereit auf dem Tisch. Nach dem Frühstück fragt uns Ian, ob wir mit ihm zur Ochsenfütterung fahren möchten. Auf dem ausgedörrten Land steht eine riesige Ochsenherde in den verschiedensten Brauntönen und wartet an den leeren Trögen auf ihr Futter. Das Futter wird aus Silos in die fahrbaren Futterkarren befördert und dann aufs Feld zu den Tieren geführt. Immer am Montag ist Fütterung. Daneben fressen die Ochsen das wenige Gras, das sie finden. Alles wartet sehnlichst auf den Regen. (Wie wir später zuhause vernehmen, hat es im Dezember in Queensland riesige ‹berschwemmungen geben. Ian konnte aus diesem Grund nicht nach Japan in die Skiferien verreisen.) Zum Lunch hat uns Helen leckere Mini-Sandwiches vorbereitet, welche wir nach unserer Rückkehr gerne geniessen. Nun ist etwas Siesta angesagt. Wir legen uns ein wenig aufs Bett und dösen sogleich ein. Draussen ist es jetzt sehr heiss und die Fliegen sind auch schon eine rechte Plage. Wie das wohl im Sommer ist? Um 15.30 Uhr führt uns Ian zur Besichtigung der zweiten Hälfte seiner Farm aus. Während zwei Stunden fahren wir auf seiner 12000 ha-Farm über die Felder. Der Farmer zeigt uns einen artesischen Brunnen für die Wasserversorgung. Das Wasser kommt mit 52∞ Grad aus einer Tiefe von 1200 m aus dem Boden. Bis es am Ort des Verbrauchens angelangt ist, hat es eine normale Temperatur. Der Ballonne-River führt nicht viel Wasser und kann nicht für die Bewässerung gebraucht werden. Wiederum sehen wir Hunderte von Känguruhs vor unserem Auto davonhüpfen. Um 18.00 sind wir zurück auf der Farm und geniessen durch die Bäume einen wunderbaren feurigroten Sonnenuntergang. Nun ist eine erfrischende Dusche angesagt. Bei angenehmer Wärme treffen wir uns auf der Veranda zum Apero bei Weisswein und Philadelphia-Dip mit Crackers. Auch heute abend hat Helen wieder ein feines Nachtessen vorbereitet. D.h. einen Teil davon übernimmt Ian: er grilliert saftige T-Bone-Steaks von seinen Ochsen auf dem Grill hinter dem Haus. Dazu gibt es drei vorzügliche Salate und Rotwein. Mit einem Kaffee und Schokolade wird das feine Essen abgerundet. Bei interessanten aber auch anstrengendem Gesprächen geht der Abend schnell vorbei und wir sinken müde in unsere romantischen Betten.
16.10.2007
Nach dem Frühstück um 7.40 Uhr heisst es nun Abschied nehmen. Wir bedanken uns herzlich für die gewährte Gastfreundschaft. Es ist sehr speziell, wenn man auf so einer Reise mit einheimischen Bewohnern Gedanken austauschen und an ihrem Leben teilnehmen kann. Will bekommt von uns spontan ein mitgeführtes Werkzeug-Tool geschenkt. Er hat sehr Freude daran. Wir nehmen Sohn Will, 10-jährig, mit zur Haltestelle an den Highway zum Schulbus. Wir warten bis der Bus kommt und Will eingestiegen ist. Dann setzen wir unsere Reise fort. Nun rufe ich Michel Mäder zum 20. Geburtstag an. Er freut sich über meine Glückwünsche aus Down-Under. Wir haben heute eine 550 km lange Strecke bis Brisbane zum Fahren vor uns. Helen hat uns noch den Besuch des angeblich ältesten Pub Australiens empfohlen, welches an unserer Strasse liegen soll. Wir finden das Restaurant bald; leider hat es nicht geöffnet und es sieht auch etwas abgetakelt aus. Gegen Abend erreichen wir Brisbane. Nach einigen Umrundungen von Häuserblocks finden wir unser Quartier im Best Western Astor Metropole in Spring Hill. Welch ein Unterschied: wieder vom absolut abgelegenen Outback zurück in die Grossstadt. Zu Fuss begeben wir uns in die Innenstadt und finden balden ein geeignetes Restaurant zum Abendessen. Es heisst Pign`Whistle und liegt an der Queen-Street. Ziemlich früh zieht es uns ins weiche Bett.
17.10.2007
Das Frühstück ist wie fast immer im Hotel nicht inbegriffen. Bald haben wir ganz in der Nähe ein Frühstücksrestaurant gefunden. Mit dem Hop-on-hopp-off-Bus und auf einem Catamaran machen wir eine Stadtrundfahrt durch Brisbane. Heute liegt sogar ein Museumsbesuch drin: wir schauen uns das Museum Modern Art an. Abendessen gibts im Jo-Jo `s-Pizzeria in der Queen-Street. Wir verbringen eine zweite Nacht im gleichen Hotel. O wie schön, wenn man nicht jeden Tag die Koffer packen muss!
18.10.2007
Wieder im gleichen Restaurant neben dem Hotel gibt es Frühstück (Bacon, Eggs and Toast). Um 8.45 Uhr sind wir abreisefertig. Unser erster Halt machen wir heute im berühmten Surfers Paradise, einem mondänen Ferienort mit riesigen Wolkenkratzern mit Glasfassaden am endlos langen Sandstrand. Wir schlendern ein wenig dem Strand entlang und schauen den Surfern in den Wellen zu. Das nächste Ziel ist Byron Bay mit seinem Leuchtturm. Byron Bay ist der östlichste Punkt des australischen Festlands. Das Pic-Nic beim Leuchtturm lassen wir uns schmecken und geniessen dazu die grandiose Aussicht aufs Meer. Der Küstenstrasse entlang fahren wir weiter bis Ballina. Die Stadt ist nicht sehr aufregend und wir fahren durch. Zurück auf dem Highway durchqueren wir eine wunderschöne Landschaft mit Flüssen, grünen Wiesen, Viehherden und Zuckerrohrfeldern. Die Jacarandabäume blühen üppig lila und wir sind bald an unserem Etappenort Grafton (Stadt der Jacarandas). Etwa 3 km vor dem Ort entdecken wir das Jacaranda Motor Inn am Clarence River. Der Besitzer unserer Unterkunft empfiehlt uns sogleich bei unserer Ankunft ein gutes Restaurant in Grafton. Das typisch australische Restaurant, wo wir ein saftiges Steak in jeder Grösse, Bratkartoffeln und Gemüse bestellen können, kommt uns sehr gelegen.
19.10.2007
Vor dem Frühstück gehe ichan diesem schönen Morgen mit Res Joggen. Auf dem Weg zum Clarencee River begegnen wir einigen wilden Kaninchen. Frühstück gibt es im Motel. Weiterfahrt bis Macksville: Pic-Nic-Halt am River. Wieder durchfahren wir grüne, hügelige Weiden mit riesigen dunkelbraunen Viehherden. Laut Reiseführer soll in Coffs Harbour eine Ausstellung und eine Plantage über den Anbau von Bananen informieren. Von weitem sieht man die riesige Banane am Strassenrand. Sonst aber wirkt die Anlage heruntergewirtschaftet. Die Plantage ist in einem schlechten Zustand. Big-Banana besteht nur noch aus Souvenirläden. Wir sind etwas enttäuscht vom ganzen. Wenigstens die mit Schokolade umhüllte Frozen-Banana hat mir geschmeckt. Wir fahren weiter bis nach Taree ins Motel Riverview Motor Inn. Das Abendessen gibts heute bim Chinesen in Form eines Buffets.
20.10.2007
Vor dem Frühstück joggen Vreni, Res und ich 35 Minuten dem Fluss entlang. Stefan kümmert sich in der Zwischenzeit um unser Morgenessen. Dass er, falls nötig, frische Brötchen holt, schätzen wir immer sehr! Unser erstes Ziel für den heutigen Tag ist die Nelson Bay, wo man Schiffstouren zur Beobachtung von Delfinen buchen kann. Zeitlich passend buchen wir eine 1 +/2 stündige Fahrt auf einem Schiff. Leider kann uns der Steuermann nur ein paar wenige, und die erst noch in weiter Entfernung, zeigen. Fotografieren ist fast unmöglich. Schade. Am Nachmittag fahren wir weiter mit Ziel Sydney. Wir freuen uns alle auf diese Grossstadt, wollen aber diese Nacht noch ausserhalb verbringen. Das scheint schwierig zu werden. Die Motels sind rar und bald befinden wir uns schon am Stadtrand. Fast 2 1/2 Stunden verbringen wir mit Motelsuche. Als wir im berühmten Manly ankommen, scheint die Situation ausweglos, hier eine Unterkunft zu finden. Es ist Wochenende und jede Menge Sydneysider vegnügen sich hier am wunderschönen Strand und belegen die Zimmer. Bei verschiedenen Anfragen blitzen wir ab. Ein Hotelbesitzer erbarmt sich unser und reserviert uns ein Hotel in der Stadt. Also machen wir uns auf die Suche des Guesthouse Chelsea an der Womerah Street in Darlinghurst. Mit dem Stadtplan geht das sehr gut und bald fahren wir vor dem romantischen Haus vor. Das kleine Hotel ist in französischem Stil renoviert und liegt an einer schönen viktorianischen Häuserzeile, ganz old Sydney! Am liebsten würde ich hier mehrere Nächte verbringen. Die weiteren Tage in Sydney sind jedoch schon lange vorgebucht. Das Abendessen nehmen wir müde in einem nahegelegenen Italienischen Restaurant (für mich Risotto marinara) ein. Bald schon suchen wir unsere romantische Zimmer auf und schlafen bestens.
21.10.2007
Das Morgenessen gibt es heute im Chelsea Hotel. Mit ein paar anderen Gästen sitzen wir an einem grossen Tisch im Salon und bedienen uns am bereitgestellten Buffet. Nun fahren wir ins Ibis-Hotel, wo wir nach zurückgelegten 4600 km unseren zweiten Mietwagen abgeben können. Das Ibis-Hotel liegt sehr zentral am Darling Harbour. Nach dem Zimmerbezug gehen wir zum ersten Mal über die Fussgängerbrücke bis zum Circular Quai, von wo uns die Fähre zum Zoo bringt. Bei der Fähre besteigen wir die Seilbahn, welche uns den Hügel hinauf zum Eingang des Tiergartens befördert. Der schön angelegte Zoo lässt uns viele Fotos mit der Harbour Bridge als prachtvollen Hintergrund machen. Die Gehege sind schön und interessant angelegt. Beim Besichtigen des Zoos führt der Weg allmählich bergabwärts bis man wieder bei der Fähranlegestelle ankommt. Wir besteigen ein Schiff und kommen so noch zu einer unerwartet rasanten Fahrt an die diversen Strände von Sydney, mitten durch die sonntägliche Freizeitgesellschaft wie Windsurfer, Segler, Motorboote, bevor es Richtung Circular Quay zurückgeht. Zu Fuss gehts zurück zum Duschen ins Hotel Ibis und schon erwartet uns ein weiteres Highlight unserer Reise. Wir sind heute Abend zum Essen bei den Freunden von Vreni und Stefan eingeladen. Sue und Ian haben Frutigers auf der Bootswanareise kennengelernt. Sie leben in Sydney an der Duxford-Street im Stadtteil Paddington ganz in der Nähe des Chelsea Hotels. Ihr Haus ist ebenfalls ein viktorianisches Haus im alten Stil. Ihre einzige Tochter lebt in London und ist momentan das Kindermädchen des Sohnes von Sting. Mit dem Taxi ist es nicht schwierig an den Ort zu gelangen. Die Begrüssung ist herzlich und wir werden in den Hintergarten zum Apero eingeladen. Schon bald begrüsst uns die alte Katzendame Cathy. Sie ist schon 15 Jahre alt. Es gibt Orangensaft und Bier. Zum Essen wird uns ein feines Lammrack aus dem Ofen mit grünen (halbrohen) Bohnen, weissem Bohnensalat, Tomaten-Mozarella-Salat und grüner Salat serviert. Der feine Rotwein kommt aus dem Barossa Valley. Zum Dessert schlemmen wir mit gemischten Beeren und Rahm und Kaffee. Es ist ein netter, aber wiederum sehr strenger Abend mit australisch-englischen Diskussionen. Ian bringt uns mit seinem Auto zurück ins Hotel. Für Morgen haben wir uns mit ihnen zu einer Wanderung verabredet.
22.10.2007
Im Hotel hat es ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Anschliessend begeben wir uns zu Fuss über die Fussgängerbrücke zum Sydney-Aquarium. Es soll weltweit das grösste sein! Durch die Glastunnel zu gehen und über sich einen riesigen Rochen oder Hai von unten betrachten können ist schon ein besonderes Erlebnis. Nun haben wir noch etwas Zeit übrig für Shopping. Um 14.45 Uhr steht wieder ein Höhepunkt unserer Reise an: die ‹berschreitung der Harbour Bridge (Kleiderbügels). Nachdem wir eine längere Vorbereitungszeit mit Einkleiden, Festbinden, Anketten von Gegenständen über uns ergehen liessen, kann das Abenteuer beginnen. Im Overall und mit Headset ausgerüstet marschieren wir in einer 12-er Gruppe los. Auf der rechten Seite gehts hoch bis in die Mitte. Die Aussicht ist grandios. Unser Guide erklärt uns viele Dinge über Geschichte, Bau etc. Auf der höchsten Stelle angekommen, gibts vorerst Fotos in vielen Variationen. Wir überqueren die Brücke und auf der andern Seite gehts wieder abwärts. Es ist ein Super-Erlebnis. Um 18.00 Uhr sind wir wieder auf festem Boden zurück. Jetzt haben wir Hunger. Das nahegelegene Altstadtviertel in the Rocks lädt mit seinen kleinen Beizchen zum Essen im Freien ein. In einem Italienischen Restaurant gibt es wieder mal eine Pizza und Salat.
23.10.2007
Wieder mal steht Joggen auf dem Plan. Da bietet sich als Joggingrunde die Umrundung der Opera durch den botanischen Garten geradezu an. Nach einer Stunde sind wir zurück und geniessen nach der Dusche das Frühstücksbuffet noch mehr als sonst. Um 9.30 Uhr holt uns Ian mit seinem Auto ab. Wo ist wohl Sue? Sue ist bereits mit dem Zweitauto an die Cogee-Beach gefahren. Von dort wandern wir mit ihnen an den berühmten Bondi-Beach. Mit Taxis fahren wir zurück zu den Autos. Zum Mittagessen führen uns Sue und Ian mit ihren Wagen in den Nielsen-Park. Wir gehen noch ein paar Schritte zu Fuss und erreichen die schöne Watson Bay mit einem herzigen Restaurant direkt am Meer. Zum Lunch laden wir Sue und Ian ein. Wir bestellen Sandwiches und Caesars Salat. Um 14.30 Uhr fahren sie uns zurück zum Hotel und wir bedanken und verabschieden uns herzlich von ihnen. Res und ich schlendern noch ein wenig durch Darling-Harbour und besuchen im Aboriginal-Art-Center eine Vorführung mit Didgeridoos. Zum Abendessen treffen wir uns wieder mit Vreni und Stefan. In einem der zahlreichen Restaurants essen wir. Ich bestelle für mich einen Barramundi-Fisch, Pommes und Salat. Nach dem Abendessen gehen wir noch ins nahe IMAX-Kino zum sehenswerten Film Deep Sea in 3D.
24.10.2007
Frühstück am feinen Buffet im Hotel um 8.30 Uhr. Die Paare verbringen den Vormittag getrennt. Res und ich entschliessen uns zum Besuch des Wildlife Australia. Der Entscheid hat sich voll gelohnt: es ist eine interessante und schön aufgemachte Ausstellung über Australiens Tierwelt. Da wir ein Kombi-Ticket für den Sydney-Tower besitzen, treffen wir uns am Mittag wieder mit Vreni und Stefan zum Besuch des Turms. Leider wird das Wetter immer schlechter; wir gehen trotzdem. Wegen aufkommendem Nebel und Nieselregen behält sich die Fernsicht in Grenzen, d.h. wir sehen gar nicht weit, schade! Die dazugehörende Oz-Trek-Show mit den Rüttelsitzen lassen wir über uns ergehen, ist aber nicht besonders amüsant. Um 16.00 Uhr gehen wir in ein Marokkanisches Restaurant am Darling Harbour essen. Um 18.45 Uhr fahren wir mit dem Taxi zur Oper. Wir haben Billette für die australische Operette Gondoliers. Im Feierabendverkehr bleiben wir fast stecken. Trotz Regen steigen wir etwas früher aus dem Auto und legen die letzte Strecke im Laufschritt zu Fuss zurück, damit wir noch rechtzeitig in die Oper kommen. Die Operette ist leichte und lustige Kost. Zurück zum Hotel fahren wir wieder mit dem Taxi.
25.10.2007
Heute verlassen wir die schöne Stadt Sydney Richtung Melbourne. Frühstück gibt es bereits um 6.15 Uhr, weil der reservierte Zug um 7.45 Uhr abfährt. Mit dem Taxi lassen wir uns zur Central-Station fahren. Das Gepäck muss eingecheckt werden. Pünktlich fährt der Zug ab. Unterwegs regnet es unterschiedlich stark. Teilweise sind die Strassen und Bahnborde durch heftige Gewitter mit fliessenden Bächen überspült. Die Landschaft, die wir durchfahren ist ländlich und grün mit vielen Viehherden. Mit einer Stunde Verspätung kommen wir nach einer 12-stündigen Fahrt endlich in Melbourne an. Schnell haben wir ein Taxi, welches uns zum gebuchten Hotel bringt. Das Hotel Crossly liegt in China-Town. Zu unserer ‹berraschung ist nur ein Zimmer für uns gebucht. Was tun? Ein Zimmer in einem anderen Hotel aufsuchen? Wir gehen vorerst Italienisch Essen und lassen die Männer an der Reception für uns eine Lösung finden. Als wir zurückkommen, strahlen sie uns schon von weitem und stellen uns ein weiteres Zimmer im gleichen Hotel zur Verfügung. Wir sind sehr froh, dass wir im Hotel bleiben können. Dass wir das Zimmer vorerst ein zweites Mal bezahlen müssen, nehmen wir in Kauf. Die Wetterprognose für Melbourne lautet auf 21∞ Grad. So ìkaltî hatten wir lange nicht mehr. Müde sinken wir in die wohlverdienten Betten.
26.10.2007
Im Cafe Crown essen wir das Frühstück. Mit einem Tourist-Shuttle-Bus machen wir als erstes eine ausgiebige Stadtrundfahrt. Später begeben wir uns zu einer Führung ins Rod Laver-Stadion. ‹berall hängen Plakate ìunseresî Roger Federer, die Nummer 1 im Tennis. Für das kommende Australien-Open im Januar 2008 kann ich ein Plakat von der Wand klauen. Dann fahren wir erstmals zurück ins Hotel und ruhen uns etwas aus. Wegen den Umtrieben der gebuchten Zimmer telefoniere ich mit unserem Reisebüro in Bern. Frau Müller sichert mir eine Rückzahlung nach der Reise zu. Da wir in China-Town wohnen ist wieder mal Chinesisch Essen angesagt.
27.10.2007
Vor dem Morgenessen gehen Res und ich in den Fitzroy-Park zum Joggen. Nach ein paar gemeinsamen Runden schafft es Res tatsächlich, mich zu verlieren. Ich warte und warte an der gleichen Ecke. Plötzlich sehe ich ihn an der anderen Ecke Richtung Hotel hüpfen. Mit lauten Rufen und Nachrennen kann ich ihn doch noch erreichen und wir kehren gemeinsam zum Hotel zurück. Draussen an der Sonne gibts im Crown Cafe ein feines Zmorge. Um 10.00 Uhr holen Stefan und Res unseren dritten Mietwagen. Es ist wieder ein Commodore in einer etwas anderen Farbe. Ein weiteres Highlight auf unserer Reise ist die Great Ocean Road. Wir verlassen Melbourne Richtung Geelong. In Torquay beginnt die wohl berühmteste Küstenstrasse Australiens. Torquay ist ein berühmter Surf-Spot. Nach dem Pic-Nic fahren wir weiter bis Lorne. Nach einem Kaffeehalt spazieren Vreni und ich ins nahe Visitors-Center und fragen nach einer Unterkunft für den heutigen Abend. Das erweist sich als nicht sehr einfach. Es ist wieder mal Wochenende und die Zimmer sind gut gebucht. Im Sea View Motel in Apollo Bay reservieren wir ein Appartment für 4 Personen. Auf der Weiterfahrt sehen wir Leute am Strassenrand in die Bäume gucken. Wir halten an und tatsächlich kraxeln da einige Koalas in den hohen Eukalyptus-Bäumen direkt über der Strasse herum. Hier sehen wir die ersten freilebenden Koalas. Sie sind einfach drollig. Um 16.00 Uhr fahren wir in unserem reservierten Motel ein. Nun ist wieder mal Wäschewaschen angesagt. Anschliessend gehen wir zu Fuss auf Nahrungssuche. In einer Pizzeria werden wir fündig. Die Pizza und der Salat dazu sind sehr lecker. Beim anschliessenden gemütlichen Jassabend mit Kaffee und Güetzi gewinnen Res und ich diesmal beide Partien.
28.10.2007
Das Frühstück essen wir wieder mal zusammen im Appartment. Weil hier die Sommerzeit beginnt, ìverlierenî wir schon wieder eine Stunde. Die Fahrt der Great Ocean Road entlang geht weiter. Es regnet in Strömen. Durch eine Stichstrasse fahren wir zum Cape Otman Leuchtturm. Der Eintritt von AUD 13.50 erscheint uns zu hoch. So lassen wir es bei einer Besichtigung von aussen bleiben. Auf der Rückfahrt wandert überraschend eine Koalamutter mit ihrem Jungen auf dem Rücken vor uns über die Strasse. Sie wechselt gerade den Baum. Sofort steigen wir aus dem Auto um zu fotografieren. Durch unsere Anwesenheit scheint die Koalafrau etwas gestresst. Mitten auf der Strasse macht sie kehrt und besteigt mit ihrem Baby den nächsten Baum. Dank dieses einmaligen Erlebnisses wegen hat sich die Fahrt zum Leuchtturm auf jeden Fall gelohnt. Nach einem Kaffeehalt gibt es an verschiedenen Lookouts immer wieder Foto-Stopps, um die grossartigen Felsformationen der Zwölf Apostel zu bewundern und bildlich festzuhalten. Das Wetter hat sich mittlerweile gebessert und es herrschen die besten Lichtverhältnisse um diese Felsen im Meer zu bewundern und zu fotografieren. Hoch über den steil abfallenden Klippen nehmen wir unser Pic-nic ein. Auf der Strasse nach Warrnambool sehen wir eine Farm, wo zahlreiche Kühe zum Melken anstehen. Wir machen kurz Halt und wechseln einige Worte mit dem Farmer. Im Tudor Motor Inn Best Western in Warrnambool beziehen wir unsere heutige Unterkunft. Zum Abendessen gibt es ein saftiges Steak, Gemüse und Kartoffeln mit grüner Pfeffersauce und einen feinen Rotwein.
29.10.2007
Nach dem Frühstück fahren wir ab Richtung Grampian NP. Regen und Sonne wechseln sich häufig ab. Auf dem Weg dorthin machen wir einen Abstecher in den Naturpark Tower Hill-Reserve. Die Rundwanderung führt über einen Hügel zurück zum Ausgangspunkt. Wir haben Glück und sind ohne nass zu werden wieder zurück. Das Souvenirgeschäft führt allerlei Aboriginalprodukte. Ich kaufe mir hier eine schöne Perlmutt-Steinkette. In Dunkeld machen wir eine Kaffeepause. Irgendwo auf der Strasse entdecken wir einen seltenen Schnabeligel, der sich jedoch gleich am Strassenrand im Gebüsch verkriecht. In Halls Gap halten wir an für das Picknick. Halls Gap ist Ausgangspunkt für viele Rundwanderungen und Aussichtspunkte in diesem NP. Wir beschliessen, hier eine Unterkunft zu suchen. Im Halls Gap Motel reservieren wir unsere Zimmer. Wahrscheinlich bleiben wir hier für zwei Nächte. Weil wir heute ziemlich früh am ‹bernachtungsort sind, bleibt uns noch Zeit für eine Besteigung des nahen Mount Williams. Kurz nach Verlassen des Autos liegt eine schwarze Schlange vor uns auf der Strasse an der Sonne. Schnell verzieht sie sich zum Abhang und wir können bald nur noch die Schwanzspitze sehen. Auf dem Mount Williams, den wir nach gut einer Stunde erreicht haben, geniessen wir eine wunderbare Fernsicht. Der ziemlich starke Wind bringt bald wieder Regen und wir entschliessen uns zum raschen Abstieg. Noch nicht ganz unten beim Auto werden wir vom Regen überrascht. Zurück im Motel ist Zeit fürs Abendessen. Das nahegelegene Restaurant Tavern wird uns vom Motelbesitzer empfohlen. Im Speisesaal haben wir Aussicht auf eine Wiese, wo sich jeweils am Abend zahlreiche Känguruhs mit ihren Jungen beim Grasen und Spielen tummeln. Das Nachtessen schmeckt uns allen vortrefflich: Lammrack, Gemüse und Wedges.
30.10.2007
Weil das Wetter zu wünschen übrig lässt, beschliessen wir nach dem Morgenessen die Weiterfahrt. Wir können auf der Strecke noch den einen oder anderen Lookout besuchen. Das kühle Wetter und der Regen ist nicht gerade nach unseren Wünschen. Zuerst besuchen wir in Halls Gap noch das Aboriginal-Cultural-Center. Die Geschichte der hiesigen Indigenen ist eindrücklich dokumentiert. Gegen Mittag fahren wir weiter zum Lookout Boroka. Die Aussicht ins Tal ist überragend. In östlicher Richtung verlassen wir den Grampians NP. Jetzt gibt es einen Kaffeehalt in der Bakery von Penhurst. Die Landschaft ist nun von riesigen Getreidefeldern ( vorallem Gerste) geprägt. Zum Teil leuchten die goldgelben Felder kilometerweit, an andern Orten sind sie bereits abgeerntet. In St. Arnaud machen wir Picknick im schönen Park mit Entenfüttern. Sie lieben unser altes Brot. Jetzt ist es wiede schön und warm und wir geniessen den Abend. Unser Motel finden wir heute in Swan Hill. Das Mootel Sun Centre Swan Hill liegt am Murray River. Vor dem Nachtessen gehen Vreni, Res und ich wieder mal joggen. Schon nach ein paar Metern bleibt Res zurück. Ein Krampf im Rücken verunmöglicht ihm das Atmen. Was soll das jetzt? Eine Folge des Velounfalls? Es ist ein Rätsel. Er kann jedenfalls nicht mehr rennen und geht zurück ins Hotel. Vreni und ich joggen gemütlich dem Murray River entlang bis zu einer Brücke. Dort wenden wir und rennen die gleiche Strecke wieder zurück. Das Nachtessen geniessen wir im schönen Thai-Restaurant Java Spice Swan Hill. Sehr gepflegt und fein.
31.10.2007
Frühstück im Motel. Unser Ziel heute ist Mildura. Das Gebiet ist vor allem Obstanbaugebiet (Agrumen Sunraysia). Am Murray River packen wir unser Picknick aus. Bald sind wir im Motel Murray View in Mildura einquartiert. Kurz nachher macht sich draussen ein penetranter Geruch breit. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch an das. Am Nachmittag besichtigen wir die mit einer Führung Orange World und erfahren viel Wissenswertes über Agrumen und Avocados. Abendessen gibt es im Pizza CafÈ im Grandhotel Mildura. Hier kommen wir mit Einheimischen ins Gespräch, welche uns den Mungo NP mit seiner Wüste empfehlen. Leider erweist sich die Reise dorthin und zurück als zu aufwendig und wir wollen uns keinen Stress machen. Zu Fuss geht es zurück zum Motel. Es stinkt immer noch bestialisch.
1.11.2007
Der Geruch ist am Morgen immer noch da und passt schlecht zu unserem Frühstück. Auch die Nacht war nicht gerade erholsam, weil viele Lastwagen die ganze Nacht auf der Durchgangsstrasse vorbeifuhren. Es fällt uns jedenfalls nicht schwer, diese Bleibe nach einer Nacht schleunigst wieder zu verlassen. Die Reise führt uns heute nach Renmark immer noch am riesigen Murray River gelegen. Wir freuen uns bereits jetzt auf eine Schiffahrt auf diesem Fluss. Wir buchen eine 2-stündige Fahrt um 14.00 Uhr. In der Zwischenzeit suchen wir uns ein Motel. Das Motel Citrus Valley gefällt uns. Zu Fuss gehen wir zur Schiffsanlegestelle. Während der Fahrt gibt es viel zu fotgrafieren und zu bestaunen. Die vielfältige Landschaft mit den unterschiedlichen Ufer faszinieren uns. Wir lassen es uns gemütlich gehen und geniessen die Devonshire Tea-Time mit Scones und Brötchen. Zurück von den Schifffahrt nehmen wir nicht den bereitgestellten Harley mit Chauffeur, sondern gehen zu Fuss zurück in das Zentrum von Renmark. Res hat in den Auslagen eines Arbeitskleidungsgeschäft einen Gürtel gesehen, der ihm gefällt. Für 29.95 AUD ersteht er sich den gewünschten Ledergurt mit der Marke Hard Yakin. Stefan will auch einen haben! Auch von den vielen gluschtigen Dörrfrüchte- und Nüssemischungen finden einige Platz in unseren Taschen. Im Motel Ashley, welches direkt dem Motel angegliedert ist, nehmen wir das Nachtessen ein. Sea Food Pasta und Salat für mich.
2.11.2007
In einer guten Bäckerei in Renmark geniessen wir das Frühstück. Bevor wir in Richtung Murray River abfahren, begeben sich Vreni und Stefan noch in das besagte Geschäft. Stefan kauft sich zwei Gürtel der Marke Hard Yakin. Mangels Restaurants gibts heute den Kaffeehalt an einerTankstelle, wo wir die einzigen Touristen sind. Verschiedene Lookouts entlang des Murray Rivers lassen uns immer wieder die Fahrt unterbrechen. Es ist ein riesiger imposanter Fluss, der sich manchmal tief in den goldenen Sandstein engefressen hat. Bei Walker Flat überqueren wir den Fluss mit einer Fähre. Mittagshalt machen wir auf der andern Seite des Flusses im Fähribeizli. Hier ist einiges los. Die Restaurants sind nicht zahlreich hier. Nun ist unser Ziel das Barossa Valley mit seinen Reben. Das Barossa Valley ist das grösste Weinanbaugebiet Australiens. Zuerst durchfahren wir wieder eine Landschaft mit riesigen Gerstenfeldern. Später wechselt die Farbe auf grün. Die jungen Reben sind am Spriessen. Hier hat es viele Eingewanderte aus Deutschland, deshalb sind einige Gasthäuser und Ortschaften in Deutsch angeschrieben. In einer traditionellen deutschen Bäckerei in Lyndoch gibt es einen Kaffeehalt. Die vielen Weinkeller, die zur Besichtigung und Degustation einladen, lassen wir links liegen. Leider regnet es wieder mal. Eine abwechslungsreiche und kurvenreiche Passstrasse führt uns durch eine violett blühende Landschaft mit weidenden Kühen. ‹ber die deutsche Siedlung Lobethal fahren wir Richtung Adelaide. Kurz nach Lobethal spaziert doch tatsächlich ein Koala gemütlich über die Strasse. In vielen engen Kurven fahren wir durch den Wald hinunter an den Stadtrand von Adelaide. In North Adelaide finden wir unsere ‹bernachtungsmöglichkeit im Motel Regal Park Motor Inn. In der Nähe essen wir am Abend im italienischen Restaurant. Poulet mit Tomaten-Oliven-Peperoni-Sauce, Pommes frites, Salat. Dessert: Irish Coffee. Mmh....darum habe ich zu Hause zwei Kilo zu viel auf den Hüften!
3.11.2007
Heute ist Rückgabe unseres Mietwagens. Das Frühstück nehmen wir im Zimmer ein und anschliessend fahren wir mit dem Gepäck in das vorgebuchte Directors Studio Hotel in Adelaide. Abgabe des Mietwagens bei AVIS. Wir sind ca. 1600 km gefahren. Ein kleines Mittagessen gibt es in der Innenstadt von Adelaide in einem Italo-Schnellimbiss. Die Tourist-Information empfiehlt uns den Besuch des Immigrationsmuseums. Adelaide ist eine Stadt, welche nicht von Sträflingen gegründet wurde und darauf sind sie stolz. Das Museum ist sehr klein und bietet nicht viel; wir sind eher enttäuscht. Nun steht, da wir am Schluss unserer Reise sind, eine ausgedehntere Shoppingtour auf dem Programm. Plötzlich stehen wir vor dem Ehepaar Moeri aus Koppigen. So ein Zufall, dass wir uns in Australien treffen. Wir wechseln ein paar Worte miteinander und verabschieden uns bald wieder von ihnen. Der Besuch des riesigen Central-Markets ist ein Muss. Was hier alles angeboten wird! Im Thai-Buffet-Restaurant Tiffanys schlagen wir uns am Abend die Bäuche voll. Das Kaffee gibt es heute im Hotelzimmer. Morgen beginnt der 2-tägige Känguruh-Island-Ausflug. Damit wir nicht das ganze Gepäck mitschleppen müssen, packen wir eine kleine Tasche zum Mitnehmen. Das übrige Gepäck können wir im Directors Studio Hotel zurücklassen. Jetzt noch ein Telefongespräch mit Rafael, Simon und Smoky; es geht allengut. Müde und zufrieden sinken wir ins komfortable Hotelbett. Morgen heisst es früh aufstehen!
4.11.2007
Frühe Tagwache um 5.15 Uhr. Ich habe schlecht geschlafen und bin schon um 4.00 Uhr erwacht. Um 6.00 Uhr werden wir von einem Bus der Firma Sea-Link im Hotel abgeholt. Nach einer ergiebigen ìHotelsammlungî fahren wir nach Cap Jervis zur Fähre. Um 9.00 Uhr fährt das Schiff und nach einer schaukligen ‹berfahrt von ca. 50 Minuten erreichen wir Penneshaw auf KI. Der Bus mit Guide wartet schon auf uns. Zuerst fährt er mit uns in die Honey-Farm. Dort sammeln echte ligurische Bienen den australischen Honig ein. Diese Bienen wurden von den frühen Siedlern aus Italien eingeführt und bis heute rein gehalten. Im Laden kaufen wir zwei Gläser Sugar-Gum (das ist eine Eukalyptusart) Honig. Weiter gehts nach Parndana zum Lunch: Fisch und Chips, Salat, Scone und Kaffee. Nächste Station ist der Wildlife-Park, wo uns zahme Känguruhs aus der Hand fressen. Weiter hat es Koalas, Papageien etc. in Käfigen. An der schönen Seal-Bay wo die australische Robben faul am Strand liegen, gefällt es uns sehr gut. Eine australische Rangerin führt uns bis 8 m an die Kolonie. Die Tiere sind nicht scheu und man kann sie in aller Ruhe fotografieren. Das Wetter ist schön aber immer windig und kühl. Sobald wir zurück im Bus sind, beginnt es leicht zu nieseln. Es wird uns erzählt, dass hier vor zehn Tagen eine Temperatur von 30 ∞ Grad herrschte und es sei aussergewöhnlich kalt im Moment. Nun gehts mit dem Bus zurück nach Kingscote zur allabendlichen Pelikanfütterungs-Show, welche eine besondere Touristenattraktion darstellt. Als wir die Stelle erreichen, sind schon einige Pelikane am Warten. Mitten in den Pelikanen setzen wir uns auf die Steine. Sobald der Ranger mit dem grossen, gefüllten Fischkessel kommt, gibt es eine Riesenaufregung unter den Vögeln und ein lautes Geschnatter. Der lustige Mann erzählt uns einiges über die Pelikane und füttert dazu die nimmersatten Vögel bis der letzte Fisch aus dem Kessel gefressen ist. Nach diesem Spektakel werden wir mit dem Bus zu unserer Unterkunft der Wisteria Lodge gefahren. Wir geniessen eine wunderbare Aussicht von unserem Zimmer auf das Meer. Zum Glück können wir das Zimmer heizen; es ist wirklich sehr kalt. Weil das Restaurant von der Lodge heute geschlossen hat, fährt uns der Besitzer mit seinem PW nach Kingscote ins Ozone Hotel. Nach dem Nachtessen mit Lachs, Spargeln und Kartoffeln erwartet uns ein weiteres Highlight: die nächtliche Pinguinbeobachtung. Auf einem schwach beleuchteten Weg dem Meer entlang befinden sich die Bruthöhlen der kleinen Pinguinen. In der Nacht kehren diese aus dem Meer zurück zum Füttern ihrer Jungen. Ab und zu sehen wir einen über den Weg watscheln und in einer kleinen Höhle oder Röhre bei den Jungen verschwinden. Für die kleinen Vögel wird der nächtliche Gang zwischen den zahlreichen Touristen zum Spiessrutenlauf.
5.11.2007
Frühstück im Restaurant der Wisteria-Lodge. Um 9.00 Uhr werden wir von unserem Bus abgeholt. Zuerst besuchen wir am Morgen eine Eukalyptus-Brennerei. Nach einer kurzen Führung durch den Betrieb gehts weiter in die Kelly-Caves. Die Tropfsteinhöhlen sind imposant, für uns Schweizer aber nicht so überwältigend, wenn man die Beatus-Höhlen kennt. Mittagessen gibt es auf der Beckwiths-Farm: Gemüsesuppe,Hamburger, Würstli und Spiessli vom Grill und drei verschiedene Salate, Kaffee und Güetzi. Alles von den Hofbesitzern zubereitet und am Buffet serviert. Draussen besteht die Möglichkeit für einen Koala-Spaziergang. Kaum sind wir dort, wechselt gerade ein drolliger Koala seinen Baum. Weiter gehts zu den berühmten Remarkable-Rocks. Die speziellen Felsformationen sind ein wirklich dankbares Foto-Objekt, obschon auch hier der Wind ziemlich stark bläst. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Cap Couedic mit seinem berühmten Admirals Arch. Durch diesen Felsbogen kann man gut die Neuseeländische Pelzrobbenkolonie beobachten. Auf grossen Felsen fläzen sie an der Sonne. Nach einer längeren Fahrt mit dem Bus über die Insel halten wir bei der Dairy-Schaffarm an. Hier gibt es eine Degustation von Schafmilchkäse und -joghurt. Diese Produkte sind nicht jedermanns Sache. Der Käse hat mir sehr gut geschmeckt; das Joghurt weniger. Durch Fenster können wir die Schafe an den Melkständen warten sehen. Die Zeit verging sehr schnell, so dass ab hier die Rückfahrt zur Fähre nach Penneshaw geplant ist. Die Fährüberfahrt ist noch etwas stürmischer als die Hinfahrt und es lohnt sich, auf dem Stuhl sitzenzubleiben, wenn man nicht torkelnd auf dem Schiff hin und her geworfen werden will. Die Rückfahrt erfolgt erst im späteren Abend, so dass wir erst um 22.30 Uhr mit dem Bus vor unserem Hotel ankommen. Der heutige Tag war zum Glück weniger kalt und gegen Abend wärmte uns sogar die Sonne. Müde beziehen wir zum letzten Mal für zwei Nächte unsere Hotelzimmer im Directors Studio Hotel in Adelaide.
6.11.2007
Frühstück im CafÈ neben dem Hotel. Langsam geht unsere lange Reise dem Ende zu. Im Hotel lassen wir durch die Angestellte unsere Rückflüge bei Qantas bestätigen. Nun wollen wir noch mit der nostalgischen Glenelg-Bahn ans Meer fahren. Leider finden wir diese Bahn nicht und fahren mit der normalen Strassenbahn. Die vielen schick angezogenen Frauen mit Hut erregen unsere besondere Aufmerksamkeit. Es ist ein Kommen und Gehen. Auf der Strecke nach Glenelg steigen viele Leute zu und auch wieder aus. Allmählich kommen wir darauf, dass ein wichtiges Pferderennen im Gang sein muss und die Leute sich über Mittag in Glenelg verpflegen. Wir machen einen Spaziergang ans Meer. Nach einer Shopping-Tour geniessen wir einen Mittagslunch an der Sonne und fahren dann wieder zurück nach Adelaide. Hier trennen wir uns nochmals und gehen zu einem letzten Einkaufsbummel durch die City von Adelaide. Res und ich suchen noch das Schweizer-Restaurant Alphütte auf. Den Kaffee mit der Lindorkugel dazu geniessen wir, finden es aber fürs Abendessen etwas zu abgehoben. Ein Australier empfahl uns am Vorabend das Restaurant indem er vom Albutti sprach. Wir konnten uns keinen Reim darauf machen und dachten, das sei wohl eher etwas Indisches. Nur zufällig sahen wir vom Bus aus das Restaurant und wussten gleich, dass er dieses gemeint haben muss. Das letzte Abendessen nehmen wir deshalb im Aussie-Steakhaus ein. Es gibt für mich Avocado-Mushroom-Salat. Die letzte Nacht im Directors Studio Hotel.
7.11.2007
Ein letztes Mal gehen Vreni, Res und ich in den nahen Park joggen. Wir umrunden ein paar Mal einen Friedhof. Gepackt haben wir die meisten Sachen schon am Vorabend. Nach der Dusche checken wir im Hotel aus und haben jetzt genügend Zeit, um im benachbarten CafÈ 263 zu Frühstücken. Für 11.00 Uhr haben wir das Taxi zum Flughafen bestellt. Pünktlich fahren wir los und starten um 13.25 Uhr nach Sydney mit einer Boeing 737-400. Die Landung erfolgt um 15.30 Uhr. Um 17.15 Uhr geht der Flug nach Singapore. Vom total 8-stündigen Flug fliegen wir volle vier Stunden über den australischen Kontinent und sehen gut auf Alice Springs hinunter. Ankunft in Singapore 21.50 Uhr. Nun habe ich bereits schmerzende Beine. Leider reicht die Zeit nicht aus, um unser Vorhaben in die Tat umzusetzen. Wir hatten vor, in Singapore den Pool im Flughafen zu besuchen. Bereits um 23.30 Uhr setzten wir uns wieder ins Flugzeug, um die nächsten 12 h bis Frankfurt hinter uns zu bringen. Zum Glück ist die Maschine ab Singapore nicht mehr voll besetzt. In unserer näheren Umgebung sehen wir einige freie Sitzreihen, welche wir sofort in Beschlag nehmen. Drei Sitze pro Person zur Verfügung ist eine angenehme Situation. So können wir im Liegen, meist schlafend oder dösend, die lange Reisezeit ziemlich angenehm vorüberstreichen lassen. Morgens um 4.00 Uhr landen wir in Frankfurt. Nun müssen wir bis 8.45 Uhr auf unseren Anschlussflug nach Zürich warten. Nach nur einer halben Stunde sind wir bereits in Zürich. In der kurzen Flugzeit reichte es gerade, einen Becher Wasser zu servieren. Wir sind glücklich, so gut und wohlauf in Zürich anzukommen. Nach der Passkontrolle überraschen uns Marianne Frutiger und Kinder. Welch eine Wiedersehensfreude für die Grosseltern Frutiger.
Noch einige Zahlen zu dieser Reise:
mit dem Auto 7000 km
mit der Bahn 1000 km
+ 2 geführte Touren Fraser- und Kangaroo-Island mit Bus
Kosten der Reise: Fr. 20`300.-- für zwei Personen